Das Dreispitzareal erkennt man an der typischen Zeilenstruktur, die weitgehend durch seine transitorische Funktion entstanden ist. Längsbauten zur Lagerung von Gütern stehen zwischen Erschliessungsstrassen und Bahntrassen. Der neue Standort für das Kunsthaus Baselland liegt mittig in einer für den Ort typischen Gebäudezeile. Die bestehende ehemalige Lagerhalle für Champagner steht für die neue Nutzung zur Disposition.
Das Konzept basiert auf der Idee, die alte Lagerhalle integral zu erhalten und mit einem eingebauten Raumkörper in ein abgestimmtes Verhältnis treten zu lassen. Prismatische Lichttürme, zwischen die bestehende Stahlstruktur eingepasst, strukturieren den Ausstellungsbereich. Die Türme führen zenitales Licht in die Halle, gleichzeitig erzeugen sie eine signifikante Fernwirkung und lassen das Haus von Weitem erkennen. Der mäandrierende Einbau aus Sichtbeton macht aus der offenen Halle ein differenziertes Gefüge mit Räumen unterschiedlicher Formate und Höhen. Ausschnitte in den Vertikalkörpern erlauben vielseitige Lichtimpulse und ermöglichen Sichtbeziehungen zwischen den Ausstellungsebenen. Die beidseitig betretbare Eingangshalle dient als öffentliches Foyer und kann als multifunktional bespielbare Fläche frei genutzt werden.
Typische Charakterelemente der früheren Lagerhalle wie Rampensockel und ausgefachte Stahlstruktur sowie das Filigranfachwerk des Daches dienen als konzeptuelle und atmosphärische Elemente, um die Geschichte des Ortes weiterzudenken und mit der neuen Nutzung zu verweben.
Der neue Strukturkörper wird aus Ortbeton zwischen die bestehende Struktur eingegossen und an den drei Fusspunkten der Türme im bestehenden Gebäudesockel verankert. Die wandhohe Fassung des oberen Geschosses wirkt im Mittelbereich strukturell als grosser Unterzug, der die filigrane Fachwerkstruktur unterstützt und entlastet.
- Ort Dreispitz Münchenstein, Schweiz
- Auftraggeber Stiftung Kunsthaus Baselland
- Wettbewerb 2014-2015, 1. Preis
- Projektierung 2015, 2020
- Realisierung 2021–2024
- Architektur Buchner Bründler Architekten
- Generalplaner ARGE Buchner Bründler Architekten mit Proplaning AG
- Bauingenieur ZPF Ingenieure AG
- Partner Daniel Buchner, Andreas Bründler
- Associate Wettbewerb Raphaela Schacher
- Associate Projektierung und Realisierung Bülend Yigin
- Projektleitung Projektierung Daniel Ebertshäuser, Simone Braendle
- Projektleitung Realisierung Fabienne Saladin
- Mitarbeit Wettbewerb Jon Garbizu Etxaide, Luise Daut
- Mitarbeit Projektierung Benjamin Hofmann, Antonia Haffner
- Mitarbeit Realisierung Leandro Villalba
- Fotografie Maris Mezulis, Rory Gardiner
- Film Dirk Koy
- Eröffnungsausstellung <Rewilding>, 2024 02: Tony Cokes in collaboration with MOS Architects NYC, <Design.Sociality.Space> (4 Studies 4 A Club), 2024.
- 04: Naama Tsabar, <Melodies of Certain Damage series>.
- 07: Renate Buser, Switchback, 2024, Analoge Fotografie, digitalisiert Print auf Bodenfolie, ca. 1000 × 1000 cm.
- 09: Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger, <Altar für das Prekäre>, 2024.
- 13: Leonor Serrano Rivas, <RhythmPatterns Nº1> (tapestry, 2024), <Carcase Nº2, Nº4, Nº5> (sculpture, 2024), and <I Leave Profundity to You> (installation, 2024).
- 14: Daniela Keiser, <Ader>, 2024 Leonor Serrano Rivas, Installation view of her artwork.