Im Zuge einer Umstrukturierung der Museen in Olten soll auch das Kunstmuseum mit dem Umzug ins frühere Munzingerschulhaus repräsentativ verortet und dazu mit einer Erweiterung ergänzt werden. Das Gebäude tritt trotz der über die Jahre erfolgten, vielseitigen Nutzungsanpassungen unverändert gehaltvoll und repräsentativ in Erscheinung.In der geschichtlichen Entwicklung des nördlichen Blocks an der Kirchgasse nimmt auch das mittige Geschäftshaus eine bedeutende Rolle ein. Dank der angestrebten Multifunktionalität kann eine synergetische Ergänzung zum Kunstmuseum entstehen. Mit der Schaffung eines gastronomischen Angebots wird an die erfolgreiche Geschichte des Restaurant Kunstmuseum angeknüpft.
Das Gefüge historischer Bauten in der westlichen Vorstadt wird nordseitig selbstverständlich ergänzt, um die Gebäudestruktur mit dem Museum als zusammenhängenden Stadtblock zu verstehen und diesen mittels den Ergänzungsbauten zweiseitig adressieren zu können. In diesem Verständnis gruppieren sich die städtebaulich relevanten Elemente um den Munzingerplatz und stehen in direkter Beziehung zueinander. Der Museumsblock wirkt in dieser offenen Fügung wie ein gewachsenes Passstück, das zusammen mit dem Haus der Museen und der Kirche St. Martin den zentralen Platzbereich umspannt. Die stufenweise anwachsende Form findet mit dem präzisen Schlussstein der Museumsergän-zung ihren Abschluss.
Der geschützte Hauptbau wird typologisch und konstruktiv baulich weitgehend in seinem Charakter belassen und für die Bestimmung als Kunstmuseum hergerichtet. Der Ergänzungsbau wird als monolithisches Volumen verstanden, das direkt an den Bestandesbau anschliesst und in einen Dialog mit der historischen Substanz tritt.Die beiden Bauten können als ungleiches Zwillingspaar verstanden werden – bestrebt, ein ausbalanciertes Ganzes zu bilden. Die sanfte Instandhaltung des Altbaus ist hier-bei von essentieller Bedeutung, um die spannungsvolle Dualität zu stärken. Das quaderförmige Grundvolumen wird in Stampflehm gefertigt und mit einzelnen einfachen Öffnungen versehen. Um die Zusammenführung mit dem Altbau zu stärken, wird eine tektonische Teilung eingeführt, die einerseits Mitte und Symmetrie betont zudem in der Horizontalen die Gesimshöhe des Betandesbaus weiterführt, die lediglich zu den Kirchgassenseiten ausgebildet ist. In der betont erdigen Materialität entsteht ein direkter Bezug zur topografischen Erhebung der «Wangner Vorstadt», die gegenüberliegend den Raum fasst und vertikal strukturiert.
- Ort Olten, Schweiz
- Wettbewerb 2021, 1. Preis
- Auftraggeber Stadt Olten
- Architektur Buchner Bründler Architekten, Basel
- Bauingenieur Schnetzer Puskas Ingenieure AG
- Landschaftsarchitektur Robin Winogrond
- Partner Daniel Buchner, Andreas Bründler
- Projektleitung Wettbewerb Camille Paragon
- Mitarbeit Wettbewerb Lion Rust, Livia Nowak
- Visualisierungen Buchner Bründler Architekten (Filippo Bolognese Images)