Das Wohnquartier zeichnet sich durch eine Mischform aus Mehrfamilien- und Einfamilienhäusern aus, die von dichtem Grün, den Ausläufern des nahen Allschwiler Waldes, umgeben sind. Auf einer Parzelle in Hanglage soll ein Haus entstehen, das grosse Privatheit bei maximaler Offenheit erlaubt.
Eine Gartenmauer aus schwarz gestrichenem Beton spannt sich weit auf, dahinter zeigt sich eine Staffelung von Dachschichten. Das Haus bleibt verborgen, Einblicke bietet lediglich eine runde Öffnung in der Wand. Hinter dieser Einfriedung rückt das Haus mit einem es umgebenden Garten von der Mauer weg. Es ist als allseitig transparenter Bau konzipiert, der vom Lauf des Sonnenlichts umspielt wird.
Hinter der Einfriedung werden Innenraum und Aussenraum strukturell, konstruktiv sowie räumlich zusammengedacht. Zwei murale Klammern verschränken sich: Zwischen der Gartenwand und der Innenwand wird ein drei Meter hoher Wohnraum aufgespannt, der durch Möbelelemente und ein Oberlicht zoniert wird. Hier ergänzen Messing und geölte Eiche den rohen Beton. Der Wohnraum ist intim, da er eine intensive Fassung hat. Ein grosses flaches Dach überspannt ihn und greift an den Seiten über ihn hinaus. Eine Rippekonstruktion aus fünf Längsträgern und einem Querträger gliedert und stabilisiert das Dach. Wandschürzen, die an den Stirnseiten des Hauses von der Tragstruktur herabhängen, begrenzen und erweitern den Wohnraum: An ihnen bricht sich das Sonnenlicht, als indirektes Licht wird es ins Innere gelenkt. Innenraum und Aussenraum werden durch das Dach mit seiner vorgespannten Betonstruktur verzahnt, denn das Dach wird im Hof zur Pergola. Im Gegensatz zur Intimität des Wohnraums, stellen die hinter der Innenwand peripher angeordneten Individualräume Aussenbezüge zur Stadt und zur umgebenden Vegetation her.
- Ort Binningen, Schweiz
- Auftraggeber Privat
- Projektierung 2015-2016
- Realisierung 2016-2018
- Architektur Buchner Bründler Architekten
- Bauingenieur Schnetzer Puskas Ingenieure AG
- Partner Daniel Buchner, Andreas Bründler
- Associate Nick Waldmeier
- Projektleitung Rebecca Borer, Bianca Kummer
- Mitarbeit Omri Levy
- Fotografie Georg Aerni