Eine Villenarchitektur der Gründerzeit und ein dem Zeichenhaften verschriebenes Museum der Völkerkunde prägen das mit viel Grün versehene Viertel Hamburgs, in dem das Gästehaus der Universität entstehen soll. Durch ein Referenzieren der ortsüblichen Architekturthemen soll der neue Bau mit den bestehenden Gebäuden zu einem neuen eigenständigen Gesamtensemble zusammenwachsen. Der Neubau soll aber zugleich die historische Entwicklung modern interpretieren und durch seine aufstrebende Gestalt ein Stück Natur in Form von allseitigen Abstandsflächen freispielen.
Indem die Themen der Nachbarsgebäude, wie die Solitärstellung, die Wiederholung oder Staffelung, spielerisch aufgenommen werden, entsteht in der Abstufung des Gebäudekörpers ein Bau mit einer fliessenden Kontur und von skulpturaler Qualität. Dabei werden die Trauflinien der angrenzenden Häuser respektiert und die Staffelung an den Seiten fällt je nach Kontext anders aus. Die Farbigkeit des rötlichen Sichtbetons reflektiert die Ziegel und den Klinker der Umgebungsbauten. In ihrer Ausgestaltung zeigt sie sich aber als ein homogenes Ganzes. Dennoch behauptet sich der Bau durch die rundlichen Öffnungen und ihre Anordnung in variierender Repetition im historischen Umfeld.
Um den einmaligen Standort für eine Vielzahl von Bewohnern zu öffnen, wird ein verdichtetes Wohnen verfolgt, das sich in die Höhe ausweitet. Auch wird der plastisch geformte Solitärbau mit einer grossen Gebäudetiefe realisiert. Im Inneren gruppieren sich die Wohnungen etagenweise um eine zentrale Erschliessungshalle, die um einen Gemeinschaftsraum nach aussen zum Tageslicht hin erweitert wird. Die Volumenstaffelung generiert leichte Variationen in den Grundrissen, so soll eine kulturelle und soziale Durchmischung der Bewohner erreicht werden. Loggien und Terrassen erlauben einen direkten Aussenraumbezug.
- Ort Hamburg, Deutschland
- Auftraggeber Universität Hamburg
- Wettbewerb 2016, 1. Preis
- Architektur Buchner Bründler Architekten
- Bauingenieur B+G Ingenieure Bollinger und Grohmann GmbH
- Partner Daniel Buchner, Andreas Bründler
- Associate Wettbewerb Raphaela Schacher
- Associate Planung Nick Waldmeier
- Projektleitung Benjamin Hofmann
- Mitarbeit Wettbewerb Elisabet Sundin, Lennart Cleemann, Anne Kathrin Müller, Leonie Hagen
- Mitarbeit Planung Laura Ehme
- Visualisierungen Buchner Bründler (bloomimages)