Fürigen liegt auf einer Geländeterasse oberhalb Standsstad und ist eingebettet zwischen Wiesen, Wäldern und dem steil aufragenden Bürgenstock – Der Ausblick ins Alpenpanorama, über den Vierwaldstättersee und die ferne Landschaft ist überwältigend. Bereits 1893 wurden zehn Zimmer im Bauernhaus des ursprünglich landwirtschaftlich genutzten Ortes eingerichtet und während der Sommermonate an Gäste vermietet. Rund zwanzig Jahre später erbauten die Eigentümer das «Hotel Fürigen», das die Entwicklung des Ortes in den Folgejahren wesentlich prägen sollte. Infolge des Rückgangs des Tourismus verlor das Hotel jedoch seit den Siebziger Jahren an Bedeutung und steht seit 2010 leer. Mit einer an die Gründerzeit erinnernden Wohnbebauung soll Fürigen eine neue Zukunft erhalten.
Die Auseinandersetzung mit der Geschichte des Ortes resultiert in einer Setzung der Gebäude, die sich elegant und ausgewogen in die Umgebung einfügt. Vier rechtwinklig zueinander ausgerichtete Gebäudekörper werden versetzt und in unterschiedlicher Höhenstaffelung angeordnet und spannen einen feldartigen Raum auf. Im neu geschaffenen räumlichen Zentrum entsteht ein hochwertiger öffentlicher Freiraum mit unterschiedlichen Anmutungen – und herrlicher Aussicht. Das Gründerhaus sowie die Station der Fürigenbahn, die seit den 30-er Jahren Teil der Hotelanlage ist, werden als identitätsstiftende Zeitzeugen erhalten und in das Ensemble der Neubauten integriert.
Die drei vom Zentrum her erschlossenen Gebäude mit Wohnnutzung wie auch der Gastronomiepavillon werden als feingliedrige Betonbauten erstellt und bilden somit gestalterisch eine Einheit. Ein feines Geflecht aus horizontalen und vertikalen Betonelementen gliedert die Baukörper und lässt ihre Masse leichter wirken. Die zurückversetzte Fassadenebene ist in Holz gefertigt, feingliedrig komponiert und setzt sich farblich nuanciert vom hellen Beton ab. Durch unterschiedliche Tiefen, Geschossigkeiten und Höhen entsteht, einer Landschaft gleich, eine ausgewogene Gebäudetopographie.
- Ort Fürigen, Schweiz
- Wettbewerb 2018, 1. Preis
- Auftraggeber Tellco Vorsorge AG, Baar
- Architektur Buchner Bründler Architekten
- Landschaftsarchitektur August + Margrith Künzel Landschaftsarchitekten
- Partner Daniel Buchner, Andreas Bründler
- Projektleitung Wettbewerb Jonas Virsik
- Mitarbeit Wettbewerb Leonie Hagen, Daniel Gómez Masana
- Visualisierungen Buchner Bründler Architekten