Der Künstler Ai Weiwei möchte in Jinhua am Fluss ein Monument zu Ehren seines aus dieser Stadt stammenden Vaters erstellen. Es entstehen weitere Aufträge wie die Gestaltung eines langen Landstreifens an diesem Fluss am Rande der wachsenden Millionenmetropole. Hier erhebt sich ein mit vielen „Follies“ besetzter Landschaftspark, der zum Architekturpark werden soll. Ai Weiwei führt junge chinesische mit jungen internationalen Architekturbüros zusammen. Jedes Team gestaltet einen Pavillon, Standort und Nutzungskonzept werden per Losentscheid verteilt. Das Los fällt für den Pavillon des Parkmanagers, wobei die inhaltliche Auslegung des Baus frei bleibt.
Die Annäherung erfolgt kontextuell über das traditionelle chinesische Hausprinzip: Das Hofhaus ist eine Schichtung immer privater werdender Räume. Ähnlich introvertiert, entzieht sich der Pavillon einer sofortigen Lesart. Zwei typologische Prinzipien bestimmen ihn: Ein orthogonaler Mauerrahmen umschliesst drei Hofräume, die darin eingespannte, polygonale Struktur hat ebenso viele Raumzonen. Daraus ergeben sich ein öffentlicher Bereich sowie ein Arbeits- und ein Wohnbereich mit je einem Hofgarten. Die Strukturprinzipien können an der fünften Fassade, dem Dach, abgelesen werden.
Im Innenraum tritt die freie, polygonale Struktur als eine Art Kastendecke zutage. In die Wandöffnungen werden raumhohe Holzelemente aus Nussbaumholz gesetzt, dabei sind die Flügelrahmen der Fenster und Türen gleich dick wie die Wände. Der Guss der gesamten Struktur soll in hellem Beton erfolgen, die Höfe werden mit einem hellen Kies bedeckt und mit rotem, schwarzem und grünem Bambus bepflanzt. Aus Kostengründen werden die Wände nur als Strukturrahmen in Beton gefertigt und dann ausgefacht und verputzt.
- Ort Jinhua, China
- Auftraggeber Development & Construction Management Committee, Chen ChuYu, China
- Projektierung 2004-2005
- Realisierung 2006-2007
- Architektur Buchner Bründler Architekten
- Partner Daniel Buchner, Andreas Bründler
- Koordination Fake Design, Beijing, China
- Fotografie Iwan Baan, Hogan Chao, Buchner Bründler