Das Filmhaus des WDR am Appellhofplatz steht an einem der historisch bedeutsamsten und öffentlich interessantesten Orte der Kölner Altstadt, da dieser Platz fast zwei Jahrhunderte lang der Gerichtsbarkeit diente. Die Grundgeometrie des mehrflügeligen Gerichtsgebäudes prägt auch den unmittelbaren Kontext, wie den architektonisch komplexen Bau des Filmhauses. Neben der Revolutionsarchitektur stehend soll dieser einer volumetrischen Klärung unterzogen werden.
Damit die Substanz der Form hervortreten kann, werden die kleinteiligen Elemente weggeschnitten. In einer monumentaleren Volumenstaffelung verzahnt sich das Filmhaus räumlich mit dem gestuften Gerichtsgebäude. Vom Appellhofplatz bis zur Burgmauer entsteht eine Folge klarer Raumsequenzen. Mit der Vergrößerung des Grundkörpers erhält das Filmhaus eine öffentliche Fassade mit einem Eingang zum Appellhofplatz. Das Äusere lebt von einer diskreten offenen Grundtektonik. Stützen und Platten aus weissem Beton bilden einen Strukturrahmen, in welchen feine Glasmembranen sitzen. Deren Form verändert sich situativ, um dem Gebäudekörper eine belebte Erscheinung zu verleihen.
Durch die offene Eingangshalle klärt sich die innere Raumordnung. Die Rückführung des labyrinthartigen Inneren auf eine einfache Typologie mit zwei übergeordneten Erschliessungsachsen schafft organisatorische Effizienz und einen hohen Grad an räumlicher Flexibilität in den Randzonen. Zentrales Element ist eine als kontinuierliche Kaskade gedachte Treppe, die durch Blickbeziehungen einen kommunikativen Raumcharakter befördert. Diese Räumlichkeit der Transparenz und des Zusammenhalts entspricht der Idee eines offenen Cross-Media-Hauses.
- Ort Köln, Deutschland
- Auftraggeber Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR)
- Wettbewerb 2015, 1. Preis
- Architektur Buchner Bründler Architekten
- Bauingenieur Dr. Lüchinger + Meyer Bauingenieure AG
- Landschaftsarchitektur antón & ghiggi landschaftarchitektur GmbH
- Partner Daniel Buchner, Andreas Bründler
- Associate Wettbewerb Raphaela Schacher
- Associate Planung Bülend Yigin
- Projektleitung Dominik Aegerter
- Mitarbeit Wettbewerb Bianca Kummer, Jon Garbizu Etxaide, Jonas Virsik, Maša Kovač
- Mitarbeit Planung Peter Beutler, Carlos Unten Kanashiro, Benjamin Hofmann, Elisabet Sundin, Stefan Herrmann, Simone Braendle, Leonie Hagen, Lea Frenz, Samuel Schubert
- Visualisierungen Buchner Bründler (bloomimages)