Das Kunsthaus Zürich geniesst als bedeutendstes Kunstmuseum vor Ort internationales Ansehen. Dem Ausbau dieser Position kommt in einem immer dynamischeren Umfeld eine strategisch wichtige Rolle zu. Deswegen soll der 1910 von Karl Moser erbaute Gebäudekomplex eine Erweiterung erhalten. Zwischen der alten Kantonsschule und dem Heimplatz soll direkt gegenüber dem bestehenden Kunsthaus der Neubau als offener Gebäudekörper entstehen, der auf die Topographie eingeht.
Ein klar geschnittener, grossmassstäblicher Kubus erweitert und stärkt die heterogen gewachsene Museumsanlage. Er fasst den Heimplatz, der somit den Dialog zwischen Kunsthaus, Neubau und Schauspielhaus ermöglicht. Der neue Bau steht in der Tradition der Solitärbauten entlang der Rämistrasse. Im Anschluss an das dichte innenstädtische Gefüge manifestiert er in seiner ruhenden Präsenz den Übergang zum Hang. Horizontal durchflutet die Stadt das offene Haus, die ansteigende Topographie führt die Besucher zur Kunst. In der Vertikalen öffnet sich der solide Körper in einer Vielzahl hängender Keramiksäulen. Licht tritt durch die poröse Struktur dieser reliefplastischen Fassade, die in ihrer unteren Kontur die topographische Entwicklung nachzeichnet.
Der Bau lebt von diesem Wechselspiel zwischen klarer Geometrie und subtiler Form. Das zurückgesetzte, gestaffelte Erdgeschoss lässt eine offene Schirmwirkung entstehen. Auf einzelnen Kernen ruht der Strukturkörper mit den Ausstellungsräumen. Raumhaltige Oberlichtkörper führen natürliches Tageslicht in die verschiedenen Ebenen der Struktur. Die Ausstellungsräume sind für die Kunst ab 1960 als offene Halle gedacht, Wände werden lediglich zur Strukturierung und Wegführung eingesetzt. Bei der älteren Kunst wird auf Räume mit einer wechselseitig verschobenen Enfilade gesetzt.
- Ort Zürich, Schweiz
- Auftraggeber Amt für Hochbauten, Stadt Zürich
- Wettbewerb 2008
- Status Abgeschlossener Wettbewerb
- Architektur Buchner Bründler Architekten ARGE mit Mazzapokora
- Bauingenieur Walther Mory Maier
- Landschaftsarchitektur Jürg Altherr
- Partner Daniel Buchner, Andreas Bründler und Gabriela Mazza, Daniel Pokora
- Projektleitung Raphaela Schacher
- Mitarbeit Daniel Abraha, Jonathan Hermann, Friederike Kluge, Hellade Miozzari, Frank Schwenk, Mathilde Sigismondi, Christoph Hiestand
- Visualisierungen Buchner Bründler