Nicht weit vom See steht auf einem grossen Grundstück ein Wohnhaus von Justus Dahinden aus den späten 1960er Jahren. Der Bau ist reich an Raumeindrücken und Lichtsituationen, die mehrere massive Pultdächer zusammenbinden. Die Holzkonstruktion des Hauses sitzt auf einem Sichtbetonsockel und gemauerten Backsteinwänden. Die kleinteilige Raumstruktur von Küche und Bad soll mehr Offenheit und Licht erhalten, der Wohnbereich soll modernisiert werden.
Die Eingriffe sind eigenständig, aber im Geiste Dahindens vollzogen. Als Inspiration dienen die ausgeprägte Materialität sowie das Konzept eines konstruktiv gedachten Hauses. Das Thema des Fügens in Küche und Bad nimmt Bezug auf die originalen Backsteinwände: Die neuen Keramikplatten sind im gleichen, leicht überlappenden, ineinandergreifenden Verbund verlegt. Doch während sich die Backsteine horizontal fügen und einer tragenden Logik gehorchen, sind die Keramikplatten vertikal gedreht, da sie eine ästhetisch verkleidende Funktion haben. Das sehr helle Grün der Küche und das tiefdunkle Türkis des Bades harmonisieren mit dem Beton des Bodens, aus dem in der Küche ein Arbeitsblock wächst, im Bad sind es Badewanne und Lavabo. Das Eichenholz der Küchenfronten nimmt die Materialität der alten Einbauten auf.
Der ursprünglich sekundär ausgebildete gartenseitige Bereich mit Küche, Bädern und Schlafräumen öffnet sich nun mittels wandhoher Verglasungen zur Landschaft. Um die Küche offen zu gestalten, wurden zwei Räume zusammengefasst und die Fenster als grosse Wendeflügel konzipiert. Räumliche Weite bietet der Boden aus Hartbeton, der vom Innenraum auf die neue Terrasse fliesst. Dieser schwarz eingefärbte, auf das Korn geschliffene Hartbetonboden lässt im Wohnbereich die formal und materiell belebte Raumskulptur Dahindens ruhiger erscheinen.
- Ort Greifensee, Schweiz
- Auftraggeber Privat
- Projektierung 2015
- Realisierung 2016
- Architektur Buchner Bründler Architekten
- Partner Daniel Buchner, Andreas Bründler
- Associate Nick Waldmeier
- Projektleitung Bianca Kummer
- Mitarbeit Ausführung Omri Levy, Aurelia Müggler, Jakob Rabe Petersen, Carlos Unten Kanashiro
- Fotografie Ruedi Walti