Das Einfamilienhaus wurde um 1925 von Hans Bernoulli als privates Wohnhaus entworfen und weist eine introvertierte Gartenanlage auf. Charakteristisch für die Zeit sind kammerartige Grundrisse und die symmetrische Anlage des Hauses, die sich in der Fensteranordnung der beiden Längsfassaden wiederspiegelt. Dem Dach, das ursprünglich Arbeitskammern enthielt, wurde eher symbolische sowie konstruktive Bedeutung beigemessen. Neu soll das Haus einer Familie mit zwei Kindern Platz bieten.
Der Umbau nimmt das Thema der symmetrischen Anordnung auf und evoziert zugleich eine neue Lesart. Zwei freigestellte Raumkörper mit Funktionsräumen ersetzen die Kammern des Erdgeschosses. Unterzüge an den Positionen der ehemaligen Wände gliedern den Grossraum und zitieren die ursprüngliche Raumstruktur. Das Dachgeschoss wird in einen Eltern- und einen Kindertrakt mit jeweils eigenen Treppen unterteilt. Aussen erweitern drei Schleppgauben die Räume zum Garten hin. Ihre leicht unterschiedlichen Formen und Ausrichtungen beeinflussen das innere Raumgefüge, denn sie dehnen den engen Dachraum durch die hohen Fenster aus. Zwischenebenen gliedern die Schlafzimmer vertikal. Das Nebeneinander unterschiedlich hoher Räume steht der offenen, horizontalen Raumkomposition des Erdgeschosses gegenüber.
Die reiche tektonische und materielle Erscheinung des Hauses führt zum behutsamen Umgang mit der Bestandessubstanz. Das Edelmetall Kupfer ergänzt den warmen Farbkanon der Aussenhülle und rückt die bestehenden Flächen von Tonziegel, Kalkstein und Kalkputz in ein neues Verhältnis. Dem farbintensiven Äusseren steht die helle Schlichtheit des Inneren gegenüber. Auf der Farbe Weiss aufbauend wurde ein homogenes Raumkontinuum geschaffen, das dem Haus eine ungewohnte Grosszügigkeit verleiht.
- Ort Basel, Schweiz
- Auftraggeber Privat
- Projektierung 2010
- Realisierung 2010-2011
- Architektur Buchner Bründler Architekten
- Bauingenieur Jürg Merz Ingenieurbüro
- Partner Daniel Buchner, Andreas Bründler
- Associate Nick Waldmeier
- Projektleitung Nino Soppelsa
- Mitarbeit Stephanie Wamister, Daniel Pflaum
- Fotografie Mark Niedermann, Ludovic Balland, Buchner Bründler