Ehemals ein Güterbahnhof, wurde der östliche Teil des Gebiets als Erlenmatt Ost zu einem Wohnquartier weiterentwickelt, das mit mehreren Bauten an einen Park angrenzt. Initiiert wurde Erlenmatt Ost von der Stiftung Habitat, die dafür auch ein bauliches Regelwerk erstellt hat. Ein Baustein ging im Baurecht an die Genossenschaft Zimmerfrei welche sich zum Ziel setzte, bezahlbaren Wohnraum für gelebte Gemeinschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Genügsamkeit zu schaffen. Der Planungs- und Bauprozess wurde partizipativ mit den Genossenschaftlern gestaltet.
Durch das Wohnhaus Gemeinschaft zu schaffen und den Austausch zu fördern war das Ziel. Die Wohnungsgrundrisse sind sparsam, dennoch wirken sie grosszügig, da sie einfach strukturiert und zweiseitig orientiert sind. Intim ist das Wohnen zum Erlenmattpark, sozial aktiv zum Erlenmatthof. Betreten werden die Wohnungen hofseitig über die Wohnküche von einem äusseren Laubengang aus, der der Begegnung dient. Die knapp bemessenen Wohnungen ergänzen gemeinschaftliche Angebote, wie Lobby, Dachterrasse, Werkstatt, Musik- und Waschräume sowie Gästezimmer. Die Erschliessung über den Laubengang und die optimale Nutzung der vorgegebenen Wohnflächen durch den Verzicht auf Gänge, ermöglichen ein nachhaltiges Wohnhaus, das mit einer Vielzahl von Wohnungstypen verschiedenen Lebensentwürfen gerecht wird.
Der für einen Genossenschaftsbau wichtige Aspekt der Finanzen wurde in der Erstellung und Materialisierung des Baus respektiert. Die mehrschichtige Fassade beherrschen Industriematerialien, die unterhaltsarm und langlebig sind. Industrierohes Aluminium, unbehandelte, gewellte Faserzementplatten, verzinkte Elemente und Acryl Wellplatten nehmen den ursprünglichen Charakter des Ortes auf und verleihen dem Haus durch ihre Direktheit einen haptischen wie lebendigen Charakter. Grüne, transparente Wellplatten kleiden das Haus in horizontale Bänder ein, so dass die Schichtung lesbar bleibt.
- Ort Basel, Schweiz
- Auftraggeber Wohngenossenschaft Zimmerfrei, Basel
- Wettbewerb 2014, 1. Preis
- Projektierung 2015-2016
- Realisierung 2016-2017
- Architektur Buchner Bründler Architekten
- Bauingenieur Ulaga Partner AG
- Partner Daniel Buchner, Andreas Bründler
- Associate Wettbewerb Raphaela Schacher
- Associate Planung Stefan Oehy
- Projektleitung Daniel Ebertshäuser, Norma Tollmann
- Mitarbeit Wettbewerb Benjamin Hofmann, Flurin Arquint, Benedict Choquard
- Mitarbeit Ausführung Tünde König, Benedict Choquard, Pascal Berchtold, Jonas Hamberger, Omri Levy, Henrik Månsson, Lennart Cleemann, Jakob Rabe Petersen
- Fotografie Daisuke Hirabayashi, Basile Bornand, Rory Gardiner